Durchblick gefragt: Darum muss Treasury eine aktive Rolle bei Multichannel-Payments innehaben
Ein effektives Zahlungsmanagement ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit im digitalen Handel. Neben dem Verständnis der Kundenbedürfnisse braucht es eine klare Steuerung der Zahlungsabwicklung. Oft wächst das Payment-Setup unstrukturiert, weshalb das Treasury für Transparenz und Kosteneinsparungen sorgen sollte. Unternehmen müssen verschiedene Kanäle effizient managen – von Webshops bis zu stationären Terminals. Daher sollte das Treasury eine aktive Rolle bei Multichannel-Payments übernehmen.
Ein effizientes Zahlungs-Management im E-Commerce und an Point-of-Sale-Standorten ist für moderne Unternehmen von zentraler Bedeutung. Digitale Bezahlsysteme – ob in Webshops, stationären oder mobilen Payment-Terminals – gehören längst zum Selbstverständlichen. Damit diese Systeme nicht nur reibungslos funktionieren, sondern auch wirtschaftlich optimal gesteuert werden, müssen Unternehmen ein tiefgehendes Verständnis für die Bedürfnisse ihrer Kunden sowie für die eigene Zahlungsabwicklung entwickeln.
Häufig hat sich das Payment-Setup über Jahre hinweg – organisch oder anorganisch – entwickelt, ohne dass es aus Treasury-Sicht umfassend hinterfragt wurde. Dies führt oft zu einem Wildwuchs an involvierten Akteuren und einer komplexen Gebührenstruktur, die den Überblick erschwert und Effizienzpotenziale ungenutzt lässt. Der erste Schritt zu mehr Transparenz besteht in einer detaillierten Bestandsaufnahme: Es gilt, Volumina, Konditionen und Gebühren je Payment-Service-Provider (PSP) sowie die verwendeten Zahlarten über alle Gesellschaften hinweg zu erfassen. Nur so entsteht ein vollständiges Bild, das fundierte Entscheidungen und die Identifikation von Einsparungspotenzialen ermöglicht – wobei auch lokale Besonderheiten, wie regionale Acquirer-Modelle oder terminalabhängige Gebühren, berücksichtigt werden müssen.
Mit dieser Transparenz eröffnen sich verschiedene Handlungsoptionen. Neben der Steigerung der Effizienz in der Zahlungsabwicklung, etwa durch einheitliche Vorgaben bei Settlement-Frequenzen und Transaktionsberichten, können auch signifikante Kosteneinsparungen realisiert werden. Dies gelingt durch die Verlagerung von Transaktionsvolumina zu Partnern mit günstigeren Preismodellen, durch Neuverhandlungen mit bestehenden Dienstleistern oder durch eine vollständige Neuausschreibung, bei der die gebündelte Verhandlungsmacht zu besseren Konditionen führt.
Besonders wichtig ist hierbei die aktive Rolle des Treasury. Während die Verantwortung für das Payment-Management in vielen Unternehmen oft in den Bereichen Einkauf, Vertrieb, Operations oder IT liegt, weist das Treasury einen entscheidenden strategischen Mehrwert auf. Es verbindet klassische Treasury-Aufgaben – wie Liquiditätssteuerung, Liquiditäts-Management und Risikominimierung – mit dem Payment-Setup. Beispielsweise hat die Settlement-Frequenz direkten Einfluss auf die Liquidität, und ungünstige Währungskonvertierungen können vermeidbare Kosten verursachen. Zudem trägt eine zentrale Steuerung dazu bei, das Kontrahentenrisiko zu minimieren und Synergien mit anderen Finanzdienstleistungen zu nutzen.
Eine strategische, Treasury-gesteuerte Herangehensweise an das Zahlungs-Management schafft somit nicht nur Transparenz und niedrigere Kosten, sondern optimiert auch Prozesse und sichert langfristig entscheidende Wettbewerbsvorteile im digitalen Handel.